Wohnen im Transit

Anwohnerinnen und Anwohner der Transitachsen in Zürich, der Westtangente, geben Einblick in ihr alltägliches Leben. Sie erzählen von ihren persönlichen Erfahrungen, Sichtweisen und Strategien an und mit den verkehrsreichsten Strassen in der Stadt mit der höchsten Lebensqualität.
Die Westtangente ist seit über dreissig Jahren einer der heikelsten Brennpunkte Zürichs. Nicht politische Debatten, statistische Berichte und verkehrsplanerische Ueberlegungen, sondern die Anwohnerinnen und Anwohner, am unmittelbarsten von den Immissionen des motorisierten Verkehrs betroffen, stehen für einmal im Zentrum in diesem Dokumentarfilm.
Die einzelnen Lebenswelten unterscheiden sich in vielerlei Hinsicht. Die Protagonistinnen und Protagonisten gehören keineswegs einer homogenen Gruppe an. Ihre Aussagen sind überraschend und spannend. So werden etwa trotz sozialräumlicher Einschränkungen, Segregation, Lärm, Gesundheitsproblemen und Luftverunreinigungen, die zentrale Wohnlage, der günstige Mietpreis und die guten nachbarschaftlichen Verbindungen auch als Chance begriffen.
Der Film zeigt Alltagseinblicke an den Strassen Zürichs Manches lässt sich auf andere urbane Regionen übertragen, wo ebenfalls Menschen, ohne gross aufzubegehren, den Immissionen des motorisierten Verkehrs trotzen und unter den damit einhergehenden, oft prekären Bedingungen ihr Leben führen.

Kornelija Naraks
Regisseurin, geboren 1972 in Celje, Slowenien, Studium an der HGK Zürich, Abschlussarbeit mit dem Kurzfilm scheinheilig in Regie und Drehbuch. Während des Studiums entstanden Kurzfilme wie: kriminell, Bloody Mary, aber auch der Kurz-Dokumentarfilm Sehnsucht nach dem Meer. Dokumentarfilm Wohnen im Transit, 2007.
Auszeichnung:
scheinheilig als bester Kurzfilm 2004, Ciné Festival Lausanne
Nomination:
scheinheilig, Max Ophüls Filmfestival Saarbrücken, im Kurzfilmwettbewerb, 2004

Monika Litscher
Ethnolgin.